Veranstaltungen

Kunst in den Lagern - ein Konferenzkonzert mit Mélina Burlaud -, Berlin, Refugium, 27.1.24, 20:00 Uhr

Vorankündigung Frühjahr 2025: Uraufführung 3 Personenstück von Hans Joachim Mattke, Walter Benjamin “Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein.“

Präsentation und Lesung mit Hans Joachim Mattke, Burg/ Spreewald  28.6.2023, 18:00 Uhr 

Galerie Véro-Dodat, Paris

Walter Benjamin - Erinnerungen, Denkbilder, Reflexionen

Veranstalter  

Château d’Orion e.V. - Freundeskreis zur Förderung interkultureller Projekte - mit Bleiche.de/KulturLiteratur/WalterBenjamin

 Anmeldung

Bleiche Hotel & Spa, Tel.: 035603-620 und info@freundeskreis-chateau-orion.de

Information

Der Philosoph und  Literaturwissenschaftler Hans Joachim Mattke führt ein in Walter Benjamins Denkbilder zu den Straßen und Passagen des Paris im 19.Jhdt., in die Reflexionen des Flaneurs, des sich durch die Stadt treiben Lassenden. Anhand der 'Berliner Kindheit' und der ‚Einbahnstrasse' werden die rätselvollen Wortwerdungen innerer und äußerer Landschaften, sprachlichen Veranschaulichungen urbaner und philosophischer Topographien der Texte aufgezeigt, die zum "Passagen Werk" hinführen.

 

LiteraMusik - Doktor Faustus zwischen Beethoven und Schönberg Intoxikation und Illumination -

Ein szenisches Konzert

INFORMATION

Wir wollten mit diesem Konzert über den Jahrhundertroman von Thomas Mann „Doktor Faustus“ einen kontroversen Beitrag leisten zur Gegenwart. Die derzeitige geistig-politische Wirklichkeit ist voller Parallelen zu der krisenhaften Wirklichkeit von vor dem ersten und zweiten Weltkrieg.

Seit der Jahrhundertwende, vom 19. zum 20. Jahrhundert, bis hin zur totalen Katastrophe am Ende des zweiten Weltkrieges, zeigen sich Signaturen, die heute wieder unsere Wirklichkeit bedrängen: die Anfälligkeit für autokratische, ja totalitäre Tendenzen und faschistische Denk-und Handlungsstrukturen, Fragen der der Währungsstabilität, des „Tanz auf dem Vulkan“, wie das Klaus Mann betitelt hat.

Ab 1933 und mehr noch ab 1940 Flüchtlingsströme, wie wir sie heute wieder erleben. Eine weitere Parallelität zu unserer Gegenwart findet sich in der Rhetorik des Faschismus in den 30er Jahren des 20. Jahrhundert.

Nahezu 100 Jahre später, im Jahr 2016 wurde das Wort „postfaktisch“ zum (Un)Wort des Jahres gewählt! Faktizität, Wahrheit zählt nicht mehr, sondern die „gefühlte Wahrheit“.  

Das hat schon Hannah Arendt so formuliert: „Man kann sagen, dass der Faschismus der alten Kunst zu lügen, gewissermaßen

eine neue Variante hinzugefügt hat - die teuflischste Variante, die man sich denken kann - nämlich: das Wahrlügen.“

Das Zitat könnte auch von heute stammen oder aus dem Roman „Doktor Faustus“. Kein Roman der Weltliteratur zeigt das oben erwähnte komplexe Gefüge seiner und zugleich unserer Zeit differenzierter und schonungsloser als Thomas Mann in seinem Roman - am Beispiel des Musiker-Künstlers Adrian Leverkühn und seinem Leben von 1885 bis 1940 und dem Lebens-und Todeslauf der Deutschen ab 1943, dem Moment, als der fiktive Erzähler Serenus Zeitblom in München, inmitten der Bomben und der wirkliche Erzähler Thomas Mann in Pacific Palisades/ USA, zu schreiben beginnen.

Thomas Mann nennt den Roman seinen „Parsifal“ – und weiter sagt er: „Dieses eine Mal wusste ich, was ich wollte (…): nicht Geringeres als den Roman meiner Epoche, verkleidet in die Geschichte eines hochprekären Künstlerlebens“.

Wir wollen mit diesem Szenischen Konzert mit den Mitteln der Kunst der Darstellung, der Literatur und der Musik, diesen Jahrhundertroman dem Publikum nahebringen und uns den anfangs genannten Fragen unserer Gegenwart stellen.

Hans Joachim Mattke

Bisher wurde das Stück sieben mal aufgeführt und mit Begeisterung aufgenommen. Spielorte waren Stuttgart, Schloss Nymphenburg, Esslingen, Berg/Sternberger See und Sils-Maria/Engadin.

NACH DER ERSTEN AUFFÜHRUNG IM OKTOBER 2021 ERREICHTE UNS FOLGENDE BEGEISTERTE ZUSCHRIFT:

Reminiszenz zu: Doktor Faustus zwischen Beethoven und Schönberg, Ein szenisches Konzert 23.10.2021 Schloss Nymphenburg

Wer meint, Thomas Manns Musikerroman Doktor Faustus wäre schon mit "historischem Edelrost" überzogen und aus der Zeit gefallen, den hat dieser Abend spektakulär eines Besseren belehrt. Den beiden Protagonisten des „szenischen Konzertes: Doktor Faustus  zwischen Beethoven und Schönberg. Intoxikation und Illumination“ - Hans Joachim Mattke und Wenzel Gummer - gelang es furios, die Leverkühn Geschichte im musikalisch - ästhetisch - politischen Kontext auf die Bühne des Johannissaales zu bringen.

Eine rezitatorische und pianistische Glanzleistung – besonders der musikalische Spannungsbogen zum teuflischen Vertrag- von der "Stallwärme" von Beethovens op 111 zur eisigen Schönberg Klangwelt  - bildete einen Sog, der die Zuhörer in den Bann schlug. Alles sehr packend, auch für Leser, die das Buch schon gut kennen (aber wann wäre man schon fertig damit ...) Thomas Mann meinte, das Ganze (...) spiele in Deutschland von gestern und heute. Das „heute“ wirkt fort – auch ein Lebensalter nach Erscheinen des Werkes.

Dr. Ludwig Steindl, Berg

 

Die Kraft der Kunst - Der Glaube an das Schöne hinter Stacheldraht - Kunst im Lager GURS 1939 - 1945

 

INFORMATION

An dieser Stelle sei über ein sehr wichtiges Ereignis zu berichten, zumal es durch deutsch-französische Zusammenarbeit zustande kam.  „Der Glaube an das Schöne hinter Stacheldraht -Kunst im Lager Gurs“ beschreibt eine Erinnerung in Texten und Musik, eine Aufführung, die in Stuttgart stattgefunden hat. Die österreichische Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager und Mélina Burlaud, deutsch-französische Pianistin, haben gemeinsam einen berührenden Abend gestaltet in Reminiszenz an tausende Gefangene im Lager Gurs zwischen 1939 und 1945.

Für dieses Projekt sind der Château d’Orion e.V. - Freundeskreis zur Förderung interkultureller Projekte -, der Förderverein Deutsch-Französischer Kultur e.V. Stuttgart und das Château d’Orion eine Kooperation eingegangen. Gefördert wurde es von der Baden-Württemberg Stiftung 'Nouveaux horizons‘ und stand unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann. 

Die Aufzeichnung des Gesprächskonzertes wurde vom SWR 2 ausgestrahlt.


WEITERFÜHRENDE LINKS:

zum Programmheft

https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/konzerteinfuehrung-die-deportation-der-pfaelzischen-juden-nach-gurs-vor-80-jahren-100.html

https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/der-glaube-an-das-schoene-hinter-stacheldraht-kunst-im-lager-gurs-swr2-abendkonzert-2021-09-27-100.html